Tag des Bades

Tag des Bades 2023: Kernthema Nachhaltigkeit

Veröffentlicht am 22. August 2023
Tag des Bades 2023 - eine Initiative der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) - Schwerpunkt: Nachhaltigkeit im Bad

Am 16. September 2023 findet bundesweit der Tag des Bades statt: An dem von der VDS organisierte Aktionstag sind alle eingeladen, sich bei den teilnehmenden Ausstellungen des Großhandels und beim SHK Fachhandwerk in ihrer Nähe zu informieren, was es an neuen Gestaltungstrends und technischen Lösungen für ein zeitgemäßes, ressourcensparendes Badezimmer gibt. Was etwa hat ein spülrandloses WC mit Nachhaltigkeit zu tun? Wie lassen sich im Badezimmer Wasser und Energie sparen? Muss man dafür auf Komfort verzichten? Und warum sind die Einspareffekte im Badezimmer eigentlich so hoch? Wer nicht nur ein Lifestyle-orientiertes Update für sein Badezimmer haben, sondern auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten möchte, sollte zum Tag des Bades kommen. Ein Studio um die Ecke macht bestimmt mit.

Wasser sparen im Bad

Nachhaltigkeit im Bad: Wassersparen mit der Zwei-Mengen-Spülung von Viega
WC-Betätigungsplatten mit Zwei-Mengen-Spülung sind In der Regel werksseitig auf 3 bzw. 6 Liter Spülmenge voreingestellt. Zudem gibt es die Platten (wie hier die Visign Touchless von Viega) auch als hygienische berührungslose Variante. Foto: Viega

Der bewusste Umgang mit Wasser ist der einfachste Weg, sich im Badezimmer nachhaltig zu verhalten. Dabei kann der Wasserverbrauch schon durch moderne Sanitärprodukte deutlich reduziert werden – und das ohne Komfortverlust. In modernen Armaturen und Handbrausen etwa sind Wasser (und damit auch Energie) einsparende Elemente meist schon standardmäßig integriert. Moderne Strahlregler verringern die durch die Armatur fließende Wassermenge, indem sie dem Wasserstrahl etwas Luft beimischen.

Toiletten sind, wenn es sich um ältere Modelle handelt, ziemlich große Wasserverbraucher. Pro Spülgang können schon mal bis zu 12 Liter (Trink-)Wasser in die Kanalisation fließen. Etwas modernere Spülkästen sind in der Regel mit einer Wasserstopptaste ausgerüstet, die während des Spülens manuell ausgelöst werden muss. Komfortabler ist es, wenn die Toilette schon über eine Kurzspültaste verfügt – bei heutigen WCs fast schon Standard. Bei dieser so genannten 2-Mengen-Spültechnologie lassen sich im Vergleich zu konventionellen Spülsystemen bis zu 50 Prozent Wasser einsparen. Während bei Betätigung der großen Taste 6 Liter Wasser durch die Toilette gespült werden, sind es – abhängig vom Modell – bei der kleinen Taste nur ca. 3 Liter Wasser pro Spülung.

Aber es geht nicht nur um Spülmengen. Mit der von der Sanitärindustrie optimierten Innenform der Spülschüssel und einer stetig weiterentwickelten effektiven Spültechnik ist die Spülung von modernen WCs heute viel effizienter als noch vor wenigen Jahren. Neben der Wassereinsparung sind diese Toiletten auch hygienischer. Bei den spülrandlosen WCs etwa sind alle Bereiche einfach zu erreichen und zu reinigen. Allein schon die Wasserführung dieser WCs sorgt für eine effektivere Reinigung beim Spülvorgang.

Energie sparen im Bad

Nachhaltigkeit im Bad: energiesparende Armatur von Duravit
Die Kaltwasser-Einstellung befindet sich bei der StartFresh-Armatur von Duravit mittig. Durch das darauf abgestimmte Design des Bedienhebels lassen sich Wassertemperatur und -menge spielend leicht regulieren. Foto: Duravit

Nicht nur der eigentliche Wasserverbrauch, sondern auch die energieaufwändige Wassererwärmung für Dusche & Co schlägt in jedem Haushalt kostenmäßig und auch in der Nachhaltigkeits-Bilanz merklich zu Buche. Hier helfen Thermostatarmaturen für Badewanne und Dusche. An ihnen werden Höchst- und Durchschnittstemperatur des Wassers festgelegt, die dank des eingebauten Messfühlers konstant gehalten werden. Die Zeit, in der Wasser ungenutzt fließt, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird dadurch auf ein Minimum reduziert. Das hilft dabei Wasser und Energie zu sparen und Kosten zu reduzieren. Ein weiterer Pluspunkt: Mit Thermostatarmaturen lässt sich eine potenzielle Verbrühungsgefahr vermeiden.

Auch Einhebelmischer – egal ob am Waschtisch oder in der Dusche – eignen sich gut zum Energiesparen, da hier die gewünschte Temperatur zügiger eingestellt werden kann als mit Zweigriffarmaturen. Zudem sparen sie Wasser, weil der Wasserdurchlauf schneller geöffnet und geschlossen werden kann. Wasserspar-Kartuschen in Einhebelmischern bewirken außerdem einen Widerstand im Hebelweg, der verhindert, dass der Hebel gleich bis zum Anschlag öffnet und mehr Wasser fließt als nötig. Mit Einhebelmischern lässt sich so ohne merklichen Komfortverlust bis zu 30 Prozent Wasser und Energie einsparen.

Es geht aber noch besser: Berührungslose Armaturen stellen den Wasserfluss sensorgesteuert an und ab. Das Wasser fließt also nur dann, wenn es wirklich genutzt wird. Manche Armaturenhersteller versprechen dadurch Einsparungen bis zu 70 Prozent. Angenehmer Nebeneffekt ist die bessere Hygiene und Reinigungsfreundlichkeit der Armatur. Und: Berührungslose Armaturen eignen sich auch für private Haushalte.

Langlebige Bäder: natürlich, flexibel und zeitlos schön

Badserie Subway von Villeroy & Boch
Die Kollektionen großer Sanitärmarken (wie hier die Badserie Subway von Villeroy & Boch) sind in der Regel über einen langen Zeitraum lieferfähig. So können zusätzliche Produkte auch nach Jahren noch nachbestellt bzw. ausgetauscht werden. Foto: Villeroy & Boch

Ein Bad ist eine Investition in die Immobilie und in die Wohnqualität. Eine nachhaltige Badgestaltung orientiert sich an Fragen des Umweltschutzes, zielt aber auch auf Langlebigkeit. So haben langfristig Umwelt und Investition einen gemeinsamen Nutzen.

Ein Kriterium für Nachhaltigkeit ist also, dass das Badezimmer gefällt und sich den individuellen Bedürfnissen anpasst. Denn dann wird es lange geschätzt und genutzt. Langlebigkeit ist ebenso eine Frage der Material- und Verarbeitungsqualität, wie die eines zeitlosen Designs.

Bei entsprechender Herkunft und Verarbeitung unterstützt der Einsatz natürlicher Materialien eine nachhaltige Badgestaltung. Die Standards der deutschen Sanitärindustrie sind hier sehr hoch. Nicht nur bei Sanitärausstattungen aus Keramik oder Stahl-Emaille, sondern auch bei Badezimmermöbeln sollte auf Materialien, giftstofffreie Produktion und klimaneutrale Herstellung geachtet werden. Gütesiegel und Öko-Labels wie das Goldene M, der Blaue Engel, Möbel Made in Germany, FSC, PEFC und andere Zertifizierungen helfen dabei, umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Produkte zu finden. Dabei fließen in die Bewertung der genannten Siegel auch Aspekte wie Transport und Regionalität mit ein.

Bei der langen Nutzungsdauer eines Badezimmers sollte die langjährige Lieferbarkeit von Ersatzteilen und austauschbaren Komponenten gewährleistet sein, um Reparaturen zu ermöglichen. In Deutschland, wo Planung, Lieferung und Montage des Badezimmers oft aus einer Hand durch einen Fachbetrieb erfolgen und dadurch Lieferbarkeit sowie Garantieleistungen gewährleistet sind, ist dieses Qualitätskriterium eine wichtige Komponente im nachhaltigen Bad.

Das Zero Waste Badezimmer

Handbrause der Pulsify Planet Edition von Hansgrohe aus recyceltem Material
Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz für ein ganzheitlich nachhaltiges Duscherlebnis: Die Handbrause der Pulsify Planet Edition von Hansgrohe ist aus recyceltem Material und spart Wasser in der Dusche. Foto: Hansgrohe

Beim nachhaltigen Bad geht es nicht nur ums Einsparen der kostbaren Ressourcen Wasser und Energie. Auch die Wiederverwendung sowie der Einsatz von recyclingfähigen Materialien ist Bestandteil einer nachhaltigen Badezimmerplanung, wie sie die Zero-Waste-Idee vertritt. In einer effektiven Kreislaufwirtschaft sollen demnach sämtliche Güter und Materialien so lange wie möglich im Umlauf gehalten werden. Das kann durch Wiederverwendung geschehen, aber auch durch Up- bzw. Recycling, Reparatur oder Kompostierung. Als bekannteste Beispiele aus der Sanitärbranche gelten Sanitärkeramik und Stahl-Emaille – Materialien, die traditionell für die Fertigung von Waschtischen, Badewannen, Duschflächen und WCs genutzt werden. Sie gewährleisten eine lange Haltbarkeit und sind zu 100 Prozent wiederverwertbar.

Auch bei der Produktion von Badmöbeln wird heute mehr auf Sortenreinheit und trennbare Materialien geachtet. So kann das Recycling erleichtert und die Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft vorangetrieben werden. Es lohnt sich also, auf bekannte und bewährte Siegel wie „Möbel Made in Germany“ oder den „Blauen Engel“ zu achten. Sie garantieren qualitative Produkte und die Einhaltung strenger Umwelt-, Gesundheits- und Sozialstandards. Dabei sind bei deutschen Sanitärunternehmen natürliche Materialien, langlebiges Design und die Bescheinigung nachhaltiger Produktion von Sanitärprodukten schon heute ein weitverbreiteter Standard.

Nicht nur bei der Badausstattung, sondern auch bei Badutensilien und Pflegeprodukten lässt sich im Bad vieles reduzieren – vor allem Müll. Von dem fällt aufgrund der vielen Plastikverpackungen bei Kosmetika und Pflegemitteln immer noch zu viel an. Dabei gibt es mittlerweile gute plastikfreie Alternativen wie etwa feste Shampoo- und Körperseifen, Bambus-Zahnbürsten, waschbare und wiederverwendbare Abschminkpads aus Bio-Baumwolle oder Zahnputztabletten, die neben dem hygienisch-reinen Empfinden auch das gute Gefühl vermitteln, etwas für den Erhalt der Umwelt zu tun.

In den Ausstellungen des Großhandels und beim SHK-Fachhandwerk können sich Interessierte nicht nur rund um die Themen zum Schwerpunkt Nachhaltigkeit im Bad beraten lassen. Der Tag des Bades 2023 lädt am 16. September auch mit besonderen Aktionen zum Besuch der Fachausstellungen ein.