Appell an Politik

150 Millionen Euro im Jahr für Bauprophylaxe

Veröffentlicht am 30. August 2021

Auch VDS-Badbotschafterin Franziska van Almsick überzeugte sich während der ISH 2019 davon, dass Pflegebäder besondere Maßnahmen erfordern. Im Vorfeld der Bundestagswahl appellieren VDS und ZVSHK nun an die Politik, schnell die entsprechenden Fördertöpfe zur Verfügung zu stellen – und das dauerhaft. Foto: VDS

VDS und ZVSHK appellieren gemeinsam an die Politik, das Fördervolumen für altersgerechte Umbaumaßnahmen von Wohnungen und Gebäuden im KfW-Programm 455-B dauerhaft auf 150 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen.

Im Rahmen der gemeinsam getragenen Aktion Barrierefreies Bad fordern VDS und ZVSHK abermals von der Politik, wichtige Investitionssicherheit zu schaffen. Das Ziel: eine langfristige Verstetigung der Fördermaßnahme im KfW-Programm 455-B auf 150 Millionen Euro pro Jahr. In der Vergangenheit standen die finanziellen Mittel für barrierereduzierende Maßnahmen aufgrund der hohen Nachfrage bereits zur Jahresmitte nicht mehr zur Verfügung. Im laufenden Jahr war der Fördermitteltopf sogar schon Anfang Juni aufgebraucht – trotz der Aufstockung auf 130 Millionen Euro.

Auf lange Sicht in die Bauprophylaxe investieren

„Die Folgen der demografischen Entwicklung werden uns in den nächsten Jahren eine stetig wachsende Versorgungslücke bei altersgerechten Wohnungen bescheren“, urteilt Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK. Das Sanitärhandwerk habe im letzten Jahr 1,2 Millionen Bäder gebaut oder saniert. Über die Hälfte davon sei barrierefrei ausgelegt. „Das reicht zur Bedarfsdeckung aber längst nicht aus“, folgert Bramann. „Das Bad spielt die Schlüsselrolle für eine möglichst lange selbstständige Alltagsbewältigung in den eigenen vier Wänden. Eine verantwortungsvoll handelnde Politik muss daher auf lange Sicht in die Bauprophylaxe investieren.“

Ruf nach Vorbereitungsmodul „Pflegegerechtes Bad“

Aus diesem Grund wollen VDS und ZVSHK die bauliche Vorsorge für die spätere ambulante Pflege in den Fokus der zukünftigen KfW-Förderung rücken. Langfristig entlaste das die Sozialsysteme finanziell. Auch, weil die ambulante Pflege im eigenen Bad hohe Pflegekosten in Heimen spare. Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der VDS, betont: „Aktuell gibt es Fördermittel von der KfW-Bankengruppe für Renovierungen mit dem Fokus auf altersgerechtes Wohnen. Diese Förderungen sind an die Durchführung vollständiger Maßnahmen, aufgeteilt in Modulen, gekoppelt.“ Die Vorbereitung von Maßnahmen für eine spätere, schnellere Auf- und Umrüstung seien bisher nicht förderwürdig. VDS und ZVSHK fordern deshalb, ein Vorbereitungsmodul „Pflegegerechtes Bad“ in die Fördermaßnahmen aufzunehmen.

Für die Erstausstattung oder Sanierung von Bädern wird in der Regel viel Geld ausgegeben. Nach Überzeugung von Sanitärwirtschaft und Sanitärhandwerk sollte zukünftig jede finanzielle Anstrengung präventive Umbaumaßnahmen für den möglichen Eintritt eines Pflegefalls einbeziehen.

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