VDS-MV 2020: voll virtuell, voll optimistisch!

Fortbestand des Verbandes gesichert

Veröffentlicht am 20. November 2020
Fortbestand des Verbandes gesichert

Voll digital in diesem Jahr: Die Mitgliederversammlung der VDS wurde aus dem Airport Club Frankfurt mit fast vollständig versammeltem Vorstand „ausgestrahlt". Von rechts: Andreas Dornbracht (scheidender Vorsitzender), Thilo C. Pahl (neu gewählter Vorsitzender), Dr. Klaus-Dieter Gloe (neu gewähltes Vorstandsmitglied), Michael Hilpert (neuer stellv. Vorsitzender) sowie Geschäftsführer Jens J. Wischmann. Dr. Rolf-Eugen König, im Amt bestätigt, schaltete sich virtuell zu. Wenn auch die Technik gut funktionierte, persönliche Begegnungen lassen sich durch nichts ersetzen. Also heißt es weiter Daumen drücken, dass sie bald wieder möglich sind.

Die Sanitärbranche hat die ersten sieben Monate einer Pandemie historischen Ausmaßes relativ gut überstanden. Die digitale VDS-Mitgliederversammlung am 17. November aus dem Airport Club Frankfurt zeichnete ein optimistisches Stimmungsbild. Auch, weil dank zahlreicher Unterstützer der Fortbestand des Verbandes gesichert ist. 

Wieder Kontaktsperren, Social Distancing, mehr Infizierte als noch im Frühjahr: Covid-19 bereitet der Welt weiter massive Sorgen und schränkt den Alltag erneut ein. Aber die Menschen rücken auch zusammen, helfen einander. Das ist im Sanitärsektor nicht anders, weshalb an dieser Stelle der Dank all den Industrieunternehmen gilt, die der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft finanzielle Hilfe zugesagt und damit den Fortbestand einer erfolgreichen Institution in der Sanitärbranche gesichert haben. Mehr noch: Sie tragen dazu bei, dass die bisherige große nationale und internationale Strahlkraft schöner, moderner und technisch innovativer Profi-Bäder aus Deutschland nicht verblasst. Zu gegebener Zeit, wenn alle Gespräche geführt sind, werden wir sie bzw. Sie an dieser Stelle beim Namen nennen.

Dornbracht verabschiedet sich und übergibt an Pahl

Wenn wir schon bei den Namen und Danksagungen sind, dann gilt in jedem Fall ein herzliches Dankeschön auch Andreas Dornbracht, einem wichtigen Freund und Förderer des Bonner Dachverbandes, der in diesen Tagen nicht nur das gleichnamige Familienunternehmen verlässt, sondern turnusgemäß auch den VDS-Vorsitz abgibt. Insgesamt war Dornbracht 15 Jahre im Vorstand tätig. Sein hohes Engagement wird man in der Sanitärbranche ganz gewiss vermissen. Thilo C. Pahl nannte ihn einen „Kämpfer, der eine große Lücke hinterlässt“. Mit dem Geschäftsführenden Gesellschafter von Bette übernimmt eine ebenfalls sehr geschätzte Persönlichkeit in der Sanitärbranche nun für vier Jahre den Vorsitz, die sich „auf das vielleicht schönste Ehrenamt der Branche“ freut. Aufgrund der aktuellen Situation mussten die Wahlen vorab schriftlich durchgeführt werden.

Neues Vorstandsmitglied Dr. Gloe kommt von Kermi

Zu Pahls Stellvertreter bestimmten die VDS-Mitglieder ZVSHK-Präsident Michael Hilpert. In seinem Vorstandsamt bestätigt wurde Dr. Rolf-Eugen König als Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes des DG Haustechnik. Neu im Gremium ist Kermi-Geschäftsführer Dr. Klaus-Dieter Gloe, für den das in ihn gesetzte Vertrauen eine „große Ehre“ bedeutet. Herzlich willkommen! Keine Veränderungen gibt es hingegen im PR- und Marketingausschuss: Peter Küpper (Küpper & Söhne) und Sabine Meissner (Burgbad) bleiben Vorsitzender bzw. stellvertretende Vorsitzende. Bestätigt wurden auch Katja Zimmermann (Keuco), Birgit Jünger (ZVSHK) sowie Achim Laubenthal (DG Haustechnik). Wir freuen uns auf weitere vier Jahre kompetente Unterstützung – die nächste Tagung ist bereits für Dezember geplant. Virtuell, versteht sich.

Konzentration auf Print- und Online-Endverbraucher-PR

Nicht nur bei der VDS stehen die Zeichen derzeit auf voll virtuell. Zwangsweise setzt die Messe Frankfurt im kommenden Jahr ebenso auf eine digitale ISH (wir berichteten). Wie es anlässlich der MV hieß, wird die VDS im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterhin alles dafür tun, auch diese Art der Branchenpräsentation zu unterstützen – beispielsweise über die bereits in der Vergangenheit bewusst digital angelegte Plattform Pop up my Bathroom. Aber, so die Folge-Botschaft: Die Absage der physischen ISH stellt den Bonner Dachverband, der sich zu fast 100 Prozent aus Messeerlösen finanziert, vor existenzielle Probleme. Nur aufgrund der (eingangs geschilderten) bedeutenden solidarischen Unterstützung vieler Firmen könne die allseits anerkanne Arbeit weitergehen – mit Konzentration auf ihren Markenkern, die Print- und Online-Endverbraucher-PR für das „gute Bad vom Profi“.

Große Herausforderung, die gemeinsam gemeistert wird

„Ich bin meinen Vorstandskollegen und besonders Herrn Pahl sowie seitens der Mitgliedsverbände Herrn Wolfgang Burchard sehr dankbar, dass sie dieses Bestreben mittragen und mich bei der Ansprache der Sanitärindustrie stark unterstützt haben“, sagte Dornbracht. Verlorene Positionen seien nur schwer wiederzugewinnen. Das gelte gerade im Bereich der Kommunikation. „Helfen Sie uns dabei, dass wir die Flagge der Badprofis weiter hochhalten können“, so der Appell des scheidenden Vorsitzenden. Sein Nachfolger sieht die Zukunft als „große Herausforderung, die gemeinsam gemeistert wird.“

Sanitär setzte 2019 23,8 Mrd. Euro um, davon 19,9 Mrd. im Inland

Vergleichsweise sehr gut durch die Coronazeiten gekommen ist bisher die deutsche Haus- und Gebäudetechnik. Die aktuellen Branchendaten jedenfalls zeugen davon. Erstmals wurden sie von B + L Marktdaten GmbH auf Basis eines neuen Untersuchungsansatzes ermittelt und sind deshalb nur eingeschränkt mit früheren Zahlen vergleichbar. Wie VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann u. a. ausführte, wird sich das Wachstum 2020 danach im Vergleich zum Vorjahr mit + 2,9 % – nach + 3,2 % in 2019 – lediglich leicht abgeschwächt auf geschätzte 62,6 Mrd. Euro fortsetzen. Von den für 2019 zu Buche stehenden 60,9 Mrd. Euro entfallen 23,8 Mrd. Euro auf den Sektor Sanitär. Als Umsatztreiber fungier(t)en besonders barrierefreie Bäder, zunehmende Walk-in-Lösungen im Duschbereich sowie insgesamt gestiegene Sanierungsbudgets durch den Trend zum Wohnbad. Zu den 23,8 Mrd. Euro Umsatz trug das Inlandsgeschäft 19,9 Mrd. Euro bei, was einem Plus von 2 % entspricht. 3,9 Mrd. Euro und damit + 4,2 % im Vergleich zu 2018 wurden im Ausland erzielt.

Weitere Infos und Zahlen rund um die VDS-Mitgliederversammlung 2020 liefert die Presseinformation.